Melbourne-Universität nutzt Wi‑Fi‑Standortdaten, um Protestierende zu identifizieren

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Letztes Jahr setzte die Universität Melbourne ein neues Verfahren ein, um die Standorte von Studierenden während Protesten zu verfolgen. Durch die Analyse von Wi‑Fi‑Signalen, die von den Geräten der Studierenden ausgesendet werden, konnte das Campus-Sicherheitsnetz die Bewegungen der Teilnehmer in Echtzeit nachverfolgen.

Wi‑Fi‑Standortdaten sind ein leistungsfähiges Werkzeug, das die Position von Geräten anhand der Signalstärke und der Verbindung zu lokalen Netzwerken bestimmt. Für die Universität bedeutete dies, dass sie potenzielle Sicherheitsrisiken schneller erkennen und darauf reagieren konnte. Gleichzeitig wirft die Nutzung solcher Daten erhebliche Fragen zum Datenschutz und zur Privatsphäre auf.

Die Entscheidung stieß auf gemischte Reaktionen. Einige Studierende und Datenschützer kritisierten die Maßnahme als unverhältnismäßig und als Eingriff in die persönliche Freiheit. Die Universität betonte hingegen, dass die Technologie ausschließlich zur Gewährleistung der Sicherheit auf dem Campus eingesetzt werde und keine dauerhafte Speicherung der Daten vorgesehen sei.

Der Vorfall verdeutlicht die wachsende Spannung zwischen dem Bestreben, öffentliche Ordnung und Sicherheit zu schützen, und dem Schutz individueller Rechte. Er regt die Debatte darüber an, wie moderne Technologien verantwortungsbewusst in Bildungseinrichtungen eingesetzt werden können, ohne die Grundrechte der Nutzer zu verletzen.

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