Kritik am überheblichen Positivismus der Entscheidungstheorie

Ben Recht – Argmin Original ≈1 Min. Lesezeit
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In der aktuellen Debatte um die Grundlagen der Entscheidungstheorie wird zunehmend auf die arrogante Haltung des sogenannten „vulgaren Positivismus“ hingewiesen. Dieser Ansatz betont ausschließlich die mathematische Modellierung von Entscheidungen und vernachlässigt dabei die komplexen menschlichen Faktoren, die in realen Situationen eine entscheidende Rolle spielen.

Experten argumentieren, dass die reine Quantifizierung von Risiken und Nutzen zu einer Vereinfachung führt, die die Vielfalt menschlicher Motivationen und kognitiver Verzerrungen ignoriert. Durch die Fokussierung auf reine Zahlen verliert die Theorie den Bezug zu den tatsächlichen Entscheidungsprozessen, die von Emotionen, sozialen Normen und individuellen Erfahrungen geprägt sind.

Die Kritik richtet sich nicht gegen die mathematischen Werkzeuge selbst, sondern gegen die Überzeugung, dass sie allein die Wahrheit über Entscheidungen liefern können. Stattdessen wird ein integrativer Ansatz gefordert, der sowohl die Präzision der Modelle als auch die Nuancen menschlichen Verhaltens berücksichtigt. Nur so kann die Entscheidungstheorie ihre Relevanz für Praxis und Politik nachhaltig stärken.

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