KI als Assistent: Wie große Sprachmodelle die Mathematikforschung verändern
Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz – mit Durchbrüchen wie AlphaEvolve und Gemini Deep Think – eröffnet Forschern neue, leistungsstarke Werkzeuge, die das mathematische Forschungsumfeld nachhaltig verändern können.
Eine aktuelle Analyse der öffentlich zugänglichen großen Sprachmodelle (LLMs) zeigt, dass diese Systeme in Benchmark‑Tests wie MathArena und dem Open Proof Corpus hervorragende Leistungen bei der Problemlösung und der Bewertung von Beweisen erbringen. Gleichzeitig weisen sie systematische Schwächen auf: Sie kritisieren ihre eigenen Ergebnisse selten und es besteht ein deutlicher Unterschied zwischen der Richtigkeit der Endantwort und der Gültigkeit des gesamten Beweises.
Auf Basis dieser Erkenntnisse schlägt die Studie ein robustes Rahmenwerk vor, das die KI als „Copiloten“ unter der kritischen Anleitung des menschlichen Forschenden positioniert. Fünf Leitprinzipien – von Transparenz über Verantwortlichkeit bis hin zu kontinuierlichem Lernen – bilden die Grundlage für einen verantwortungsvollen Einsatz.
Darüber hinaus werden sieben zentrale Einsatzbereiche der KI im gesamten Forschungszyklus skizziert: von der Ideenfindung über die konzeptionelle Entwicklung bis hin zur finalen Ausformulierung der Ergebnisse. Diese Prinzipien werden dabei in konkrete Praxisbeispiele übersetzt, die zeigen, wie KI die Arbeit von Mathematikern unterstützen kann.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass KI derzeit vor allem als Ergänzung und nicht als Automatisierung dient. Dies erfordert neue Kompetenzen für Wissenschaftler, die KI als Werkzeug nutzen, um ihre Forschung zu erweitern und zu vertiefen.