KI und Spielstil: Neue Forschungsrichtung aus Videospielen
In der aktuellen KI-Forschung steht die rationale Entscheidungsfindung im Vordergrund, weil sie messbar und objektiv prüfbar ist. Doch in realen Situationen werden Entscheidungen von Agenten nicht nur von Logik bestimmt, sondern auch von tiefgreifenden Einflüssen wie Überzeugungen, Werten und Präferenzen. Diese Vielfalt menschlicher Entscheidungsstile verdeutlicht, dass „Stil“ ein wesentlicher, aber oft vernachlässigter Aspekt der Intelligenz ist.
Die vorliegende Dissertation führt den Begriff des Spielstils als neues Analyseinstrument ein. Durch die Linse von Videospielen wird untersucht, wie Überzeugungen und Werte Absichten und Handlungen formen. Dabei wird ein zweistufiges Modell entwickelt: einen äußeren Interaktions‑Loop mit der Umwelt und einen inneren kognitiven Loop der Überlegung.
Auf dieser Basis werden stilbezogene Eigenschaften formalisiert und messbare Indikatoren vorgeschlagen, darunter Stilkapazität, Stilbeliebtheit und evolutionäre Dynamik. Die Arbeit gliedert sich in drei zentrale Forschungsrichtungen:
1. Definition und Messung von Spielstil: Es wird ein allgemeines Stilmaß entwickelt, das auf diskretisierten Zustandsräumen basiert und die strategische Vielfalt sowie das Wettbewerbsgleichgewicht quantifizieren kann.
2. Ausdruck und Generierung von Spielstil: Durch Verstärkungslernen und Imitationslernen werden Agenten trainiert, die spezifische stilistische Neigungen aufweisen. Hierbei wird ein neuartiges Verfahren vorgestellt, das die Stilprägung gezielt steuert.
3. Der dritte Schwerpunkt der Dissertation beschäftigt sich mit der Bewertung und Optimierung der Stilentwicklung, wobei weitere Details im vollständigen Werk erläutert werden.