Mehrdimensionale Ontologie-Design: Lektionen aus Wikidata's polyhierarchisch Struktur
Traditionelle Ontologien bauen ihre Hierarchien auf klaren, sich ausschließenden Oberkategorien wie „Kontinuierlich vs. Ereignis“ oder „Abstrakt vs. Konkret“ auf. Diese Struktur zwingt jede Entität dazu, genau einer einzigen Hauptkategorie zuzuordnen. Wikidata hingegen verzichtet auf ein einziges Grundgerüst und erlaubt stattdessen, dass ein Objekt gleichzeitig mehreren Klassifikationsachsen angehört.
Durch diese polyhierarchische, mehrdimensionale Anordnung entsteht ein flexibles Fundament, unter dem sämtliche Wikidata-Entitäten stehen. Die Autoren untersuchen, welche strukturellen Vorteile sich daraus ergeben: Skalierbarkeit, Modularität und die Möglichkeit, neue Klassifikationen ohne Umstrukturierung einzuführen.
Besonders für kollaborative und sich ständig weiterentwickelnde Wissensgraphen bietet Wikidata ein Modell, das sowohl die Konsistenz bewahrt als auch die Integration neuer Datenquellen erleichtert. Die Analyse zeigt, dass ein multi‑axialer Ansatz die Komplexität von Ontologien reduziert und gleichzeitig die Ausdruckskraft erhöht.