Kontinuierliche Glukoseüberwachung + KI: Präzise Stoffwechsel‑Subtypen erkennen

arXiv – cs.LG Original ≈1 Min. Lesezeit
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Die klassische Einteilung von Diabetes und Prädiabetes anhand statischer Glukosegrenzen verschleiert die echte Vielfalt der Stoffwechselstörungen. Insulinresistenz, Beta‑Zell‑Funktionsstörung und Inkrementdefizite bleiben dabei oft verborgen.

Eine neue Studie zeigt, dass kontinuierliche Glukosemessungen (CGM) in Kombination mit tragbaren Geräten einen Paradigmenwechsel ermöglichen: Durch hochauflösende Daten aus zu‑Haus‑CGM‑gestützten oralen Glukose-Toleranztests lassen sich mithilfe von Machine‑Learning‑Modellen präzise Messwerte für Muskel‑Insulinresistenz und Beta‑Zell‑Funktion vorhersagen.

Diese personalisierte Charakterisierung geht über die Laborwerte hinaus und erstreckt sich auf die Ernährung im Alltag. Der individuelle postprandiale Blutzuckeranstieg – etwa der Unterschied zwischen Kartoffeln und Trauben – kann als Biomarker für einen bestimmten Stoffwechsel‑Subtyp dienen.

Durch die Einbeziehung von Wearable‑Daten wird deutlich, dass Gewohnheiten wie Ernährung, Schlaf und körperliche Aktivität – besonders deren zeitliche Verteilung – eindeutig mit spezifischen Stoffwechsel‑Dysfunktionen verknüpft sind. Daraus lassen sich gezielte, lebensstilbasierte Präzisionsinterventionen ableiten.

Die Wirksamkeit von diätetischen Maßnahmen zur Reduktion des postprandialen Blutzuckeranstiegs ist ebenfalls subtypabhängig. Insgesamt demonstriert die Forschung, dass CGM die Komplexität der frühen Dysglyämie in handhabbare, umsetzbare Subtypen zerlegt und damit weg von einer einheitlichen Blutzuckerkontrolle hin zu maßgeschneiderten Ernährungs-, Verhaltens- und Pharmakotherapien führt.

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