Microsoft misst Copilot‑Nutzung – ein Zeichen der Verzweiflung

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Microsoft hat ein neues Messsystem für die Nutzung seines KI‑Tools Copilot eingeführt. Ziel ist es, die Akzeptanz und Effizienz der Software im Unternehmensalltag zu quantifizieren. Doch die Art und Weise, wie die Kennzahlen definiert werden, wirft Fragen auf.

In der Praxis bedeutet das, dass die Messwerte selbst zu einem Ziel werden. Sobald ein Unternehmen einen bestimmten Nutzungsgrad anstrebt, kann es die Messung manipulieren, um das Ziel zu erreichen, ohne dass sich das tatsächliche Verhalten ändert. Dieses Phänomen ist ein klassisches Beispiel für den Beobachtereffekt: Die Beobachtung eines Systems verändert dessen Zustand.

Die Kritik ist daher nicht an der Idee, Copilot zu überwachen, sondern an der Gefahr, dass die Kennzahlen zu Spielregeln werden. Statt die echte Produktivität zu messen, könnte die Messung zu einem Spielzeug für Managementberichte werden, das die eigentliche Leistung verschleiert.

Microsoft steht damit vor einer feinen Balance: Es muss die Nutzung nachvollziehen, ohne die Messung selbst zum Ziel zu machen. Nur so kann die KI‑Revolution wirklich voranschreiten, ohne dass die Zahlen die Realität verzerren.

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