Kognitive Komplexität: Wie ein physisches Puzzle die Intelligenz erklärt
In einer neuen Studie verbindet die kognitive Wissenschaft mit der theoretischen Informatik, um die Schwierigkeit von Aufgaben systematisch zu klassifizieren. Durch die Analyse des Soma-Cubes – eines klassischen 3‑D‑Puzzles – wird gezeigt, wie physische Beschränkungen die Komplexität von Problemlösungen beeinflussen.
Der Ansatz basiert auf dem „Prinzip der Materialität“, das die Struktur des Puzzles mit kognitiven Strategien verknüpft. Dabei wird die Anzahl möglicher Züge, also der Branching‑Factor, als Maß für die Aufgabe verwendet. Durch gezielte Vorverarbeitung, Sortierung von Werten, Auswahl von Variablen und gezieltes Abschneiden von Zweigen lässt sich die Suchzeit drastisch reduzieren.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass intelligente Systeme nicht nur auf reiner Rechenleistung beruhen, sondern auch auf der Nutzung von physischen Hilfsmitteln. Ein Modell der Intelligenz entsteht, das Algorithmen aus einer Bibliothek nutzt, die sowohl geistige als auch materielle Fähigkeiten einsetzt.