KI muss juristische Präzision zeigen: Anforderungen an generative Modelle im Recht

arXiv – cs.AI Original ≈1 Min. Lesezeit
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In der heutigen Zeit werden große Sprachmodelle (LLMs) zunehmend in professionelle Bereiche eingebunden, doch ihre Grenzen in hochriskanten Feldern wie dem Recht bleiben weitgehend unerforscht. Eine neue Studie aus dem arXiv‑Repository definiert die wesentlichen Fähigkeiten, die ein KI‑System besitzen muss, um als verlässliches Werkzeug in gerichtlichen Entscheidungen eingesetzt werden zu können.

Die Autoren nutzen das IRAC‑Modell (Issue‑Rule‑Application‑Conclusion) als analytische Basis und konzentrieren sich dabei besonders auf die schwierigsten Phasen der Rechtsprechung: die Bestimmung der zutreffenden Rechtsnorm und deren Anwendung auf die konkreten Fakten eines Falls. Dabei werden zentrale Anforderungen an die KI aufgelistet, darunter die Auswahl des richtigen Rechtsrahmens über verschiedene Gerichtsbarkeiten hinweg, die Erzeugung fundierter Argumente, die Unterscheidung von Ratio Decidendi und Obiter Dictum, die Auflösung von Mehrdeutigkeiten in allgemeinen Klauseln wie „Angemessenheit“, die Handhabung widersprüchlicher Rechtsvorschriften sowie die korrekte Anwendung der Beweislast.

Im Anschluss verknüpft die Arbeit verschiedene KI‑Erweiterungsmechanismen – wie Retrieval‑Augmented Generation (RAG), Multi‑Agent‑Systeme und neuro‑symbolische KI – mit den genannten Anforderungen. Die Autoren bewerten, inwieweit diese Ansätze die Lücke zwischen der probabilistischen Natur von LLMs und den strengen, entscheidungsorientierten Anforderungen der Rechtsinterpretation schließen können. Die Ergebnisse zeigen, dass die Technologien zwar bestimmte Herausforderungen adressieren können, jedoch nach wie vor erhebliche Probleme bestehen, insbesondere bei Aufgaben, die Diskretion und transparente, nachvollziehbare Begründungen erfordern.

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