Intelligente Systeme kollabieren: Entropie-Desaster als universelles Versagen
In der Forschung wird seit langem davon ausgegangen, dass intelligente Systeme durch Lernen, Koordination und Optimierung stetig besser werden. Neue Erkenntnisse zeigen jedoch, dass gerade in fortgeschrittenen Phasen häufig ein paradoxes Gegenteil einsetzt: Systeme werden steifer, verlieren ihre Anpassungsfähigkeit und scheitern unerwartet.
Der Begriff Entropie‑Kollaps beschreibt dabei einen universellen Dynamikfehler, der entsteht, wenn die Verstärkung von Rückkopplungen die begrenzte Erzeugung von Neuheit übersteigt. Unter minimalen, domänenunabhängigen Annahmen lässt sich analytisch nachweisen, dass intelligente Systeme einen scharfen Übergang von hoch‑entropischen, adaptiven Zuständen zu niedrig‑entropischen, kollabierten Regimen durchlaufen. Der Kollaps bedeutet nicht ein völliges Stillstand, sondern die Konvergenz auf ein stabiles, niedrig‑entropisches Manifold, wodurch die effektive adaptive Dimensionalität schrumpft.
Die Autoren bestimmen kritische Schwellenwerte, zeigen die dynamische Irreversibilität und die Struktur der Attraktoren auf und demonstrieren die Universalität dieses Phänomens in minimalen Simulationen über verschiedene Aktualisierungsmechanismen hinweg. Damit wird ein einheitliches Bild gezeichnet, das Phänomene wie Modell‑Kollaps in der KI, institutionelle Versteifung in der Wirtschaft und genetische Engpässe in der Evolution als Manifestationen desselben zugrunde liegenden Prozesses erklärt.
Durch die Neubewertung des Kollapses als strukturelle Kostenfaktor der Intelligenz wird deutlich, warum spätere Eingriffe systematisch scheitern. Die Ergebnisse liefern klare Impulse für entropie‑bewusste Designprinzipien, die darauf abzielen, die langfristige Anpassungsfähigkeit intelligenter Systeme zu erhalten und ihre nachhaltige Entwicklung zu fördern.