KI-Analyse von Handschriften auf erbeuteten Elfenbein deckt kriminelle Netzwerke auf

arXiv – cs.LG Original ≈1 Min. Lesezeit
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Der weltweite Elfenbeinhandel belastet die Elefantenpopulationen in Afrika weiterhin stark. Trotz intensiver Bemühungen bleibt die Aufdeckung der hinter dem Handel stehenden Netzwerke schwierig, weil die vorhandenen Beweismittel – DNA-Analysen und handschriftliche Markierungen auf den erbeuteten Stoßzähnen – oft nur begrenzt nutzbar sind.

DNA liefert zwar sehr präzise Herkunftsinformationen, ist aber teuer und nicht immer verfügbar. Im Gegensatz dazu lassen sich handschriftliche Kennzeichnungen leicht fotografieren, werden aber bislang kaum systematisch ausgewertet. In einer neuen Studie wurde deshalb ein KI‑gestütztes Verfahren entwickelt, das diese Markierungen automatisch erkennt, extrahiert und klassifiziert.

Die Forscher nutzten 6.085 Fotos aus acht großen Elfenbein‑Seizuren zwischen 2014 und 2019. Mit einem Objekterkennungsmodell wurden über 17.000 einzelne Markierungen isoliert, anschließend mit modernen KI‑Tools beschriftet und beschrieben. Dabei wurden 184 wiederkehrende „Signatur‑Markierungen“ identifiziert, die verschiedene Stoßzähne miteinander verbinden.

Besonders auffällig waren 20 Signatur‑Markierungen, die in mehreren Seizuren vorkamen. Diese gemeinsamen Kennzeichnungen ermöglichen es, die betroffenen Stoßzähne und damit die beteiligten Schmugglernetzwerke eindeutig zu verknüpfen. Das Verfahren ergänzt bestehende forensische Methoden und füllt wichtige Lücken, wenn andere Datenquellen fehlen.

Die Ergebnisse zeigen, dass KI‑basierte Analysen von handschriftlichen Markierungen eine kostengünstige, skalierbare und effektive Ergänzung zur Aufklärung des illegalen Wildtierhandels darstellen. Sie eröffnen neue Möglichkeiten, die Hintergründe von Elfenbein‑Schmuggelnetzwerken aufzudecken und damit den Schutz der Elefantenpopulationen zu stärken.

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